Mustercharakterbögen

Lolanna ist mit ihren 1,70 m Körpergröße schon recht groß. Abgesehen davon ist ihr Körper aber fast schon durchschnittlich: Sie kann weder mit besonders vielen Kurven, noch mit einer sehr zierlichen Statur überzeugen. Ja, ihr Körperbau wirkt noch ein wenig jugendlich und sie selbst ist noch zu jung, um ein stark ausgeprägtes Körpergefühl zu besitzen. Das bedeutet ihre Bewegungen sind unbedarft und eher verspielt, als anmutig oder gar weiblich. Umso mehr beeindruckt Lola mit ihrem Gesicht. Es ist zwar nicht überragend hübsch, aber man kann es durchaus als interessant bezeichnen. Ihre kantige Kopfform trifft auf große, runde Augen und sehr volle Lippen. Der Kontrast ergibt eine Mischung, die es Wert macht sie anzusehen. Ihre gerade Nase und die schmalen Augenbrauen fallen daneben fast gar nicht auf. Vor allem wegen der vielen Sommersprossen, die sich über ihren Nasenrücken und über ihre Wangen verteilen. Ihre schulterblatt langen, lockigen, roten Haare umrunden ihr Gesicht meist etwas ungezähmt. Dabei hat sie meist einen sehr freundlichen Gesichtsausdruck, der wohl auch dafür verantwortlich ist, dass sie auf andere Menschen im ersten Moment aufgeschlossenen wirkt. Doch in ihren Augen glitzert auch stets eine gewisse Neugierde und Verspieltheit. Und wenn sie einmal böse schaut, dann sieht sie genau so aus, wie sie in dem Moment ist: Wie eine waschechte, beleidigte Zicke. Sonst gibt es an ihr nicht mehr viel Erwähnenswertes. Sie hat weder irgendwelche Tätowierungen, noch Narben an ihrem Körper. Auffällig wird nur noch ihre Kleidung sein, denn Lolanna liebt die teuren Kleider, die ihr Vater ihr mitbringt! Ganz gleich welcher Farbe oder welcher Stoff: Hauptsache das Kleid ist wunderschön und hat einen weiten, fallenden Rock! Gerne mal mit einer Korsage unter dem Oberkleid, weite Ärmel, eng anliegende Ärmel, ganz gleich! Hauptsache es ist ein neues Geschenk ihres Vaters! Auf Schmuck verzichtet sie obgleich ihrer ausgefallenen Kleidung gerne. Da reicht ihr ab und zu mal eine dezente Halskette oder ein silberner Armreif.

Lolanna hat eine sehr aufgeschlossene Persönlichkeit. Sie liebt es neue Menschen oder Dinge kennen zu lernen und hat selten Probleme damit sich mit anderen anzufreunden. Sie ist zudem auch sehr neugierig, was ihre Abenteuerlust nur noch mehr anstachelt. Vor Lola etwas zu verheimlichen ist so zwecklos wie einem Fisch das Laufen beizubringen. Geheimnisse heraus zu finden oder irgendwelchen Hinweisen hinterher zu rennen ist für die junge Dame wie atmen. Damit bringt sie sich nicht selten in Schwierigkeiten oder eckt mit anderen Personen an. Genauso sieht es auch mit ihrem frechen Mundwerk aus. Obwohl Lola gelernt hat, wie man sich in hoher Gesellschaft benimmt, plappert sie immer mal wieder drauf los. Damit hat sie schon das eine oder andere Mal auf die Füße getreten. In der Vergangenheit schob man diese Eigenschaft ihrem jungen Alter zu, doch je älter sie wird, desto weniger verzeiht man ihr. Sieht man über Lolas freche Sprüche hinweg, so wird man aber einen sehr gutherzigen Menschen vorfinden. Die junge Frau würde niemals jemanden auf den ersten Blick verurteilen, auch wenn ihre verschwenderische Art sie durchaus arrogant wirken lassen kann. Na und? Lola genießt eben das Leben. Das bedeutet aber nicht, dass sie einen Bettler anders behandeln würde als einen Kaufmann. Außer natürlich sie würde von einer der beiden Personen etwas wollen. Dann kann die Madame nämlich plötzlich ganz handzahm werden. Mit klimpernden Augen ist sie bei ihrem Vater stets weiter gekommen und so versucht sie sich auch durch das restliche Leben zu schlagen. Sorglos und in der Hoffnung, dass man ihr alles zu Füßen legt, wenn sie nur lieb fragt. Selbstverständlich ist sie damit auch schon des öfteren auf die Nase gefallen. Nicht jeder liegt ihr so zu Füßen, wie es ihr Vater in jungen Jahren tat. Doch für den Fall gibt es eine einfache Lösung: Schmollen. Oh ja, das kann Lola wirklich gut, beleidigt sein. Allerdings ändert das nichts an ihrem loyalen Wesen. Gibt man ihr etwas Zeit, so wird sie denjenigen verzeihen, die sie zurück wiesen oder ihr etwas verbaten. Mit etwas Abstand ist selbst Lola in der Lage zu erkennen, wann sie mal wieder überdramatisiert hat.
Neben ihrer eher fröhlichen Persönlichkeit, ist Lola manchmal ernster oder gar traurig. Diese Gefühle macht sie in der Regel eher für sich aus, aber manchmal kann man sie in einem dieser Momente erwischen. Dann wirkt sie regelrecht nachdenklich und etwas abwesend, bis sie sich wieder fängt und zu ihrer lebhaften Art zurück kehrt. In ihrem näheren Umfeld vermutet man, dass sie in diesem Momenten ihre verstorbene Mutter vermisst, doch so ganz genau kann das niemand sagen. Denn wenn Lola versucht an ihre Mutter zu denken, sieht sie immer das Gesicht ihrer Schwester vor sich.

Lolanna ist als Zophare zu beschreiben, auch wenn sie sich noch nie Gedanken über ihren Glauben gemacht hat. Sie weiß kaum etwas von anderen Religionen und lebt daher so, wie sie es kennt. Ob es Zophan wirklich gibt? Das ist eine Frage, die sich Lola noch nie gestellt hat. Wieso sollte sie den Zophanismus auch anzweifeln? Es gibt tolle Festlichkeiten, die sie sehr genießt und das Gebet am Morgen stört sie nicht. Im Gegenteil, es ist ein ihr lieb gewonnenes Ritual geworden. Einzig und allein auf den Sonntagsgottesdienst könnte Lola durchaus verzichten. Diesen empfindet sie zuweilen als langweilig.

Persönliche Fähigkeiten:
Lolanna wurde seit je her von privaten Lehrern in diversen Fächern unterrichtet. Landeskunde, Geschichte, alte Sprachen, Benimmregeln, Stricken, usw. Sie wurde dazu erzogen sich in der hohen Gesellschaft bewegen zu können und wäre sie nicht so unverbesserlich, könnte sie dies wahrscheinlich auch. Ihre Schwester versuchte Lola das Kochen näher zu bringen, doch die junge Lady war hierbei nie sonderlich aufmerksam. Umso mehr interessierte sie sich für Geheimnisse und Verstecke. Bis heute ist sie sehr geschickt darin Zusammenhänge zu erkennen.

Magische Fähigkeit:
Im Traum blickt Lolanna in die Seelen anderer Menschen. Sie sieht deren Wünsche und Verlangen, kann dies aber zum aktuellen Zeitpunkt noch überhaupt nicht zuordnen. Denn die Träume sind sehr wild und nur in wenigen Fällen erkennt Lola um wen es sich überhaupt handelt.
Zum Star des Inplays weiß Lola nicht einmal, dass es sich hierbei um eine Fähigkeit handelt. Sie hält diese wirren, manchmal sehr verstörenden Visionen für Träume. Wenn sie geübter mit dieser Gabe werden sollte, könnte sie diese irgendwann besser steuern und vielleicht eines Tages sogar gezielt hinter Absichten von Personen kommen.
Ob sie nun ein Medium ist oder ein Götterkind? Das lässt sich zu gegebenem Zeitpunkt schwer heraus finden. Doch die Priester sind schon auf ihre Träume aufmerksam geworden. Sie versuchen Lola zu überreden, sich von ihnen prüfen zu lassen. Da es noch keine Beweise für eine Fähigkeit gibt, kann sie sich den Priestern noch entziehen.

Geboren in eine Familie hohen Standes, sollte Lolanna als zweite Tochter eines damaligen Kaufmanns ein gutes Leben bevor stehen. Sie hatte eine sehr behütete Kindheit und auch der Schicksalsschlag in ihrer Familie, sollte sie am wenigsten von allen treffen. Denn Lola war gerade mal fünf Jahre alt, als ihre Mutter das Fieber nicht überstand. Sie war kaum alt genug um zu verstehen, was genau geschehen war und so baute sie eine Schutzmauer um das Thema auf. Diese Mauer blieb bis heute unberührt, weshalb sie manchmal sogar distanziert reagiert, wenn man sie auf ihre Mutter anspricht. Viel schlimmer traf es ihren Vater und ihre große Schwester. Die Beiden litten nicht nur sehr unter dem Verlust, sondern mussten auch die Verantwortung tragen. So kam es, dass Lola weiterhin sehr behütet und sorglos lebte, während ihre ältere Schwester nach und nach die Aufgaben ihrer Mutter übernahm. Kein Wunder also, dass sie für Lola zugleich Schwester, aber auch Mutter wurde.
Das große Glück der Familie Walsh war, dass ihr Vater genügend Geld verdiente. Schon einige Jahre später sollte Lolanna private Lehrer gestellt bekommen. Es war nicht immer leicht mit der sturen Madame zu lernen, aber einige der Unterrichtsthemen blieben doch hängen. Auch wenn einige der privaten Lehrer immer wieder das Handtuch schmissen. Doch abgesehen vom Ärger mit ihren Lehrern und den Problemen, die ihr loses Mundwerk herbei führten, ging es Lola in ihrer Kindheit und Jugend sehr gut. Ihr Vater brachte den Mädchen stets schöne Geschenke von seinen langen Geschäftsreisen mit und als er endlich Stadtratsmitglied werden konnte, konnte Lola ihren geliebten Vater endlich häufiger sehen. Die Beförderung kam in Lolas 12. Lebensjahr.
Eine weitere große Veränderung geschah, als Lola ihr 16. Lebensjahr erreichte. Denn urplötzlich begannen Alpträume die junge Frau zu quälen. Anfangs ging es fast eine ganze Woche am Stück und Lola traute sich alsbald gar nicht mehr zu schlafen. Die Träume regulierten sich erst mit der Zeit, aber trotzdem suchte ihr Vater Rat bei Heilern und Priestern, nachdem die Träume immer wieder kehrten. Die zophanisches Priester vermuten eine göttliche Segnung in Lola und wollen diese auf ihre Reinheit prüfen, doch ihr Vater ist da anderer Meinung. Er findet, dass es einfach nur Träume sind und das Lola mit ihnen wahrscheinlich etwas verarbeitet. Lola selbst versteht die unregelmäßig aufkommenden Träume bis heute noch nicht wirklich, aber sie fürchtet sich vor dem Urteil der Priester und hält sich in dieser Angelegenheit lieber an ihren Vater.